Was lange währt, wird endlich gut. Nach der Pensionierung der Abteilungsleiter Frank Rinnus und Erwin Bisser Ende des vergangenen Schuljahres war die Schulleitung der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule lange Zeit äußerst spärlich besetzt. Das ist nun seit einigen Wochen anders. Markus Fleckenstein ist ebenso wie Axel Hauser zum neuen Abteilungsleiter an der Steinbeisschule ernannt worden. Beide haben ehrgeizige Ziele und wollen ihre Abteilungen entsprechend voranbringen.
Sowohl Axel Hauser als auch Markus Fleckenstein kennen die Steinbeisschule aus dem Effeff. Hauser ist bereits seit 2000 Lehrer in der KfZ-Abteilung gewesen, seit 2005 zusätzlich noch KfZ-Fachbereichsleiter, ehe er Mitte November zum Abteilungsleiter für die Berufsschule und die Einjährige Berufsfachschule bestellt worden ist. Nun möchte er die Verbindung zwischen Industrie bzw. Handwerk und der Steinbeisschule weiter intensivieren. Dabei liegt der Schwerpunkt sicherlich auf der Lernwerkstatt 4.0, in der die Berufsschülerinnen und Berufsschüler auf die industrielle Zukunft – Stichwort Industrie 4.0 – vorbereitet werden sollen. Die Industriemechaniker haben Industrie 4.0 bereits seit 2018 im Lehrplan stehen. Unter Hausers Regie soll dies nun auf die weiteren Metall- und Elektrotechnikberufe ausgeweitet werden. Im Zuge dessen sollen die Schüler auch in die virtuelle Welt (Virtual Reality) eintauchen können. Die Reparatur eines Autos mit Hilfe einer VR-Brille auch im virtuellen Raum oder die Simulation von Schaltungen an 20 000-Volt-Schaltanlagen – das soll Alltag in der Berufsschule werden.
Dadurch, dass sowohl Metalltechnik als auch Elektrotechnik an der Steinbeisschule vorhanden sind, entstehen Synergieeffekte, die Axel Hauser effektiv nutzen möchte. So wird für die KfZ-Werkstatt Ende des Schuljahres zusätzlich zum bereits vorhandenen Hybridauto ein reines Elektroauto angeschafft, um die KfZ-Mechatroniker von morgen fit für die Zukunft zu machen. Auch der Brennstoffzellen-Antrieb soll in Zukunft an der Steinbeisschule erfahrbar werden.

Neue Abteilungsleiter: Markus Fleckenstein (li.) und Axel Hauser (re.)
Markus Fleckenstein hat das Steinbeis-Virus 2007/2008 befallen. Nach seinem Praxissemester in Tuttlingen absolvierte er auch sein Referendariat an der Steinbeisschule, um gleich im Anschluss eine feste Stelle als Mathe- und Informatiklehrer anzutreten. Seit einigen Wochen ist Fleckenstein nun Abteilungsleiter für das Technische Gymnasium (TG), die Zweijährige Berufsfachschule und das einjährige Berufskolleg. In der heutigen schnelllebigen Zeit konnte er nicht lange fackeln, sondern musste sofort loslegen. Und so weht nun auch durch seine Abteilung ein frischer Wind, der das Gute noch weiter verbessern soll. Denn es gilt, die Digitalisierung in allen drei Schularten voranzutreiben. So sollen zum Beispiel die TG-Klassen allesamt Tabletklassen werden und – wie in der Berufsschule auch – Virtual Reality Einzug in den Unterricht erhalten. Auch in Sachen Industrie 4.0 sollen TG und Zweijährige Berufsfachschule mittendrin statt nur dabei sein. Schließlich will die Steinbeisschule auf der Höhe der Zeit sein, um den Bedarf in der Arbeitswelt weiterhin so gut abzudecken wie bislang.
Außerdem strebt Markus Fleckenstein die Einführung eines weiteren Profils am Technischen Gymnasium an. Um den TG-Nachwuchs ein Stück weit selbst zu generieren, sollen auch die schulinternen Übergänge zwischen Zweijähriger Berufsfachschule und TG gefördert werden. Ganz nach dem Credo Baden-Württembergs: Kein Abschluss ohne Anschluss. Schließlich sucht die Industrie händeringend Fachkräfte im sogenannten MINT-Bereich, die über große naturwissenschaftlich-technische Kompetenzen verfügen. Wie passend, dass gerade dieser Bereich das Steckenpferd der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Tuttlingen ist.
Die Kooperation mit externen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zubringerschulen soll unter Fleckensteins Ägide ebenfalls weiter intensiviert werden. Ein Anfang ist gemacht. So bestehen zum Beispiel bereits erste Kooperationsprogramme mit Hochschulen oder ein internationaler Schüleraustausch (Erasmus +).
Die Richtung, in die die Steinbeisschule gehen soll, ist klar: Immer höher, immer weiter, immer besser. Fortan wieder mit voll besetztem Schulleitungsteam.